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Aus dem Schulleben
Suchtprävention an der APMSG |
Veröffentlicht von Mittelschule (mittelschule) am 23.10.2020 |
Überlebt um nun zu helfen
Suchtprävention an der Anna-Pröll-Mittelschule Gersthofen
„Die jungen Konsumenten von heute sind die Süchtigen von morgen“. Manchem Tabakkonzern haben Marketingkonzepte wie dieses schon Gerichtsverfahren und Geldstrafen beschert, riskieren sie doch die Gesundheit und das Leben der Raucher weltweit. Im Falle öffentlicher, legaler Firmen hat die staatliche Gesundheitsfürsorge noch Möglichkeiten, schützend einzugreifen. Doch im Verborgenen brodeln die Drogenküchen illegaler Produzenten weitaus gefährlicherer Suchtmittel. Deren Konsumenten sind keine fröhlichen, gut gelaunten Menschen aus bunten Werbejingles. Meist im Verborgenen gleiten Drogensüchtige in die oft tödliche Abhängigkeit und in den Ruin. Der Fall zweier Jugendlicher aus dem Augsburger Landkreis bestätigte im Sommer diese traurige Realität.
Um junge Menschen auf die Gefahren der Drogensucht aufmerksam zu machen, hatte die Anna-Pröll-Mittelschule zu einer Vortragsreihe geladen. Zu Gast ein ehemaliger Drogenkonsument, der Nürnberger Dominik Forster. Schon einige Jahre berichtet dieser in Videoclips in den sozialen Netzwerken von seinem Weg in die Sucht und wieder heraus. Mit ehrlichen Worten und der ungeschönten Wahrheit ließ er vor den Schülerinnen und Schülern seinen Lebensweg Revue passieren. Ein Weg vom ganz normalen Jungen, der eigentlich nur Fußballspielen wollte, über die Sucht, verübte Straftaten, Gefängnisstrafen und die Stunden des Entzugs. „Ich hätte auch sterben können“, so Forster „aber ich habe überlebt. Ich denke, ich habe es darum geschafft, damit ich nun hier stehen und versuchen kann, euch von den Drogen fern zu halten“. Der Weg in die Sucht geschehe, so der Nürnberger, nicht von heute auf morgen. Man stehe nicht morgens auf und sagt, ab heute bin ich süchtig. Ein sehr schwerer Unfall in seiner Kindheit sei bei ihm der Auslöser gewesen. Gepaart mit den Problemen seiner Eltern, die nach außen gut gelaunt und „cool“ gewesen seien, ihre Sorgen und Nöte aber auch mit Suchtmitteln zu verbergen versuchten. „Wenn man das erste Mal Drogen nimmt, ist man ganz oben, alles fühlt sich toll an, man vergisst seine Realität. Wenn die Wirkung nachlässt, ist man am Boden, fix und fertig, wie tot“, beschrieb Forster seine Erfahrung. „Man versucht, durch erneuten Konsum wieder den Höhenflug vom Anfang zu erreichten, das gelingt aber nie wieder, auch nicht, wenn man immer mehr und immer stärkeren Stoff nimmt“. Am Ende liege man tot am Boden, total zerstört und fertig, so der Referent. Nachdenklich nahmen die Schülerinnen und Schüler den Inhalt des Vortrags auf, interessierte und differenzierte Fragen schlossen sich an den Vortrag an. Wie nun lasse sich das Abgleiten in die Drogensucht verhindern? Hätten die Versuche von Freunden, ihm zu helfen, irgendetwas genutzt, so eine Frage? Nein, er habe in dieser Zeit auf niemanden gehört, so Forsters ehrliche Antwort. Der einzige Schutz vor der Sucht: Das „Nicht Anfangen“.
Zuletzt geändert am: 23.10.2020 um 17:37
ZurückSchulsanitäter an der APMSG
Seit dem Schuljahr 2017/18 gibt es an der Anna-Pröll-Mittelschule Gersthofen einen Schulsanitätsdienst in Form einer Arbeitsgemeinschaft. In Kooperation mit dem Malteser Hilfsdienst wurden interessierte Schülerinnen und Schüler in einem Erste Hilfe Kurs ausgebildet und übernehmen seither am Schulvormittag den Bereitschaftsdienst. Zusätzlich sind die Schulsanitäter während Schulveranstaltungen, wie z. B. an Fußballturnieren, am Sportfest oder den Bundesjungendspielen im Einsatz.
In regelmäßigen Abständen treffen sich die Schulsanitäter, um Einsätze im Nachhinein zu besprechen und die Erste Hilfe Inhalte zu trainieren, zu üben und zu wiederholen. Durch die Arbeitsgemeinschaft werden bei den Schülerinnen und Schülern das Verantwortungsbewusstsein und die Hilfsbereitschaft gefördert. Des Weiteren werden Werte wie Mitmenschlichkeit, Empathie, Teamfähigkeit und soziales Engagement vermittelt.